Freitag, 23. Mai 2014

Gefühle, Depressionen, Schöne Erlebnisse

RC-3222 "Atin", Freitag, 23.05.14 3/0 Zeitrechnung.


Ich hasse Tagebücher. Ich meine, ich hasse sie wirklich!
Sie liegen irgendwo rum, sind für jeden einsehbar (ja ich weiß das ist nicht der Sinn eines Tagebuchs, aber irgendwer findet sie trotzdem immer) und im Grunde genommen nur eine Art Schulter zum Ausheulen.

Wenn man wie ich ein Helfermensch ist, jemand der zwar gut darin ist Anderen zu helfen, es sich jedoch selbst nie eingesteht wenn er selber Hilfe braucht, dann hasst man Schultern. (Vielleicht ist es auch eine Hassliebe^^)

Ich leide seit 5 Jahren an Depressionen und Stimmungsschwankungen.
Mal geht es mir gut, mal geht es mir absolut beschissen.
Bin seit mehreren Jahren in Therapie, mit wechselhaftem Erfolg.

Draußen zieht es gerade zu. Einer dieser Tage bei denen man im Voraus weiß, das sie nichts werden.
Normalerweise mag ich Regen. In letzter Zeit beunruhigt mich seine Schwere. Wie er fällt. Unaufhaltsam. So unaufhaltsam wie mein Vorstellungsgespräch im Juli, das für mich meine einzige Möglichkeit darstellt aus dem Trott und der Schwere des hiesigen Lebens rauszukommen.

"Nicht der Krieg macht Ihnen zu schaffen. In Wahrheit vermissen Sie ihn!"

Hab den Spruch letztens in ner Fernsehserie aufgeschnappt und fand ihn richtig gut. Auch ich vermisse meinen "Krieg" und gleichzeitig hasse ich ihn. Die Einfachheit, wenn es nur darum geht das Andere den Tag überstehen, weil man selber ja die meiste Energie hat. Man fühlt sich stark, nützlich.
Doch irgendwann muss man aus dem "Krieg" zurück ins reale Leben und das schaffen viele Soldaten nicht. Viele vermissen und hassen den "Krieg" so sehr, das sie einfach nicht mehr weiter können.
Im Hintergrund läuft "Burning Gates (of Cathyron)" von Winterstorm. Ich mag den Song.

Ich merke wie mein "Krieg" mich ausgelaugt und Stück für Stück zerstört hat.
Jetzt muss ich lernen mit dem zivilen Leben zurecht zu kommen.
Ich muss zurück ins Leben finden und habe einfach keine Zeit mehr!

Letztes Wochenende war sehr schön. Habe meine beste Freundin am anderen Ende von Deutschland besucht. Ich liebe das Meer, den weiten Blick. Ich konnte abschalten, fierfek ich konnte sogar richtig herzhaft lachen! Ich war seit sehr sehr langer Zeit mal wieder richtig glücklich! (das lag auch zu sehr großen Teilen an ihr. Sie versteht mich, ich denke das ich auch sie verstehe. Wir hören die gleiche Musik, sind beide absolut verrückt. Ohne sie hätte ich schon lange aufgegeben.)

Kaum daheim holt mich mein "Krieg" wieder ein…
Habe ein Kilo abgenommen.
Bin gereizt und unausgeglichen. Muss mich zwingen frühs aufzustehen,

Hab zum Glück noch meinen vierbeinigen Partner, der mich jeden Tag weckt und sich freut wenn ich ihm das Halsband anlege. Wenn das mit dem Vorstellungsgespräch klappt, werde ich ihn auch weggeben müssen. Ein weiteres Opfer.

Jetzt läuft "And We Run" von Within Temptation.

Auf dem Schreibtisch liegt ein Stein vom Strand. Werde ihn mitnehmen zum spazieren gehen und ans WE denken.
Vielleicht schaffe ich es ja sogar heut Abend ins Theater zu gehen und meine Freundin zu besuchen...


Atin hier.
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Nachtrag: Wetter verschlechtert sich zusammen mit der Stimmung. Stein liegt wieder auf dem Schreibtisch.


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